Grundsätze

Die Plattform Sexuelle Bildung steht für eine offene Vernetzung aller Personen, die in der sexuellen Bildung aktiv sind und deren Tätigkeiten und Haltungen den Grundsätzen der Plattform entsprechen.

Aufbauend auf internationalen und nationalen Qualitätsstandards der Sexualpädagogik, den Menschenrechten und aktueller wissenschaftlicher Forschung definiert die Plattform Sexuelle Bildung folgende minimale Grundsätze professioneller sexualpädagogischer Arbeit:

  • Sexualität wird nicht als biologisch oder religiös determiniertes Verhalten, sondern als historisch sich verändernde und sozial geprägte Dimension des Menschseins verstanden, die sich im Lebensverlauf individuell entwickelt.
  • Professionelle sexualpädagogische Bildungsangebote begleiten die sexuelle Entwicklung von Individuen und wirken darauf hin, die Rahmenbedingungen sexueller Selbstbestimmung auf organisationaler und gesellschaftlicher Ebene zu verwirklichen.
  • Wissenschaftliche Forschungen zu Sexualität und pädagogische Handlungskompetenzen bilden dabei die Grundlage des sexualpädagogischen Arbeitens, das neben körperlichen und kognitiven Aspekten auch emotionale, soziale und kulturelle Dimensionen von Sexualität berücksichtigt.
  • Sexuelle Bildung erschöpft sich nicht in Risiko- und Gefahrenprävention (etwa von Krankheiten oder ungewollter Schwangerschaft), sondern zielt auf eine umfassende Förderung sexuellen Wohlbefindens. Lustvolle Sexualität wird als positiver Aspekt des Menschseins gesehen und gefördert.
  • Alle Menschen haben ein Recht auf sexuelles Wohlbefinden und Gesundheit frei von Zwang, Gewalt und Diskriminierung. Respekt vor Grenzen, Konsens- und Zustimmungskonzepte sowie Antidiskriminierung werden nicht nur als Bildungsinhalte vertreten, sondern kennzeichnen auch das pädagogisch-praktische Handeln.

Darüber hinaus verweisen wir auf die Standards für die Sexualaufklärung in Europa der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Deutschland und der WHO, sowie auf den österreichischen Grundsatzerlass Sexualpädagogik.

Mitglied der Plattform Sexuelle Bildung können nur Personen und Vereine werden, die den Grundsätzen zustimmen und deren Arbeit auch den darin definierten Merkmalen einer professionellen sexualpädagogischen Haltung entspricht. Anträge auf Mitgliedschaft können hier gestellt werden.